Murkeldrehne hat jebaut - auf lauter Sand und Heedekraut...


Die Vor- und Frühgeschichte


Entstehung der Landschaft

Gewaltige Gletschermassen schoben vor 200.000 Jahren während der Saale-Eiszeit Berge von Sand und Geröll vor sich her. Ihre größte Ausdehnung verlief am heutigen Verlauf des Niederlausitzer Landrückens, der in Walddrehna die markanteste Hangkante des glazial geprägten Tieflandes bildet. Vom Höhenzug fällt das Gelände bis zu 70 Meter nach Norden und Nordosten steil in das Luckauer Becken ab, das zu dieser Zeit vom Eis der Gletscher bedeckt war. Eines der beeindruckensten Rudimente dieser Epoche ist der mit einem Umfang von 12 Metern größte Findling Südbrandenburgs, der Teufelsstein.


Spuren einer ersten Besiedelung

Die sandigen und kargen Böden waren für eine frühe Besiedelung ungeeignet. Dennoch wurden südlich der Ortslage bronzezeitliche Urnengräber der Lausitzer Kultur gefunden. Von der späten mittleren Bronzezeit bis zur frühen Eisenzeit (ca. 1400 – 500 v. Chr.) lebten im Gebiet der Lausitz und über dessen Grenzen hinaus die für ihre Gräberfelder bekannte Lausitzer Kultur. Jene erreichte die höchste Siedlungsdichte der Vorgeschichte. Von den typischen Tongefäßen dieser Kultur, die man mit Leichenbrand und Grabbeigaben in einem Hügelgrab bestattete, wurden zwei Urnen in Walddrehna gefunden. Der um 800 v. Chr. einsetztende Klimawandel oder soziale Auseinandersetzungen könnten Gründe für den Abbruch jeglicher Besiedelung in unserem Gebiet um 500 v.Chr. sein.





Urnengefäß der Lausitzer Kultur aus dem Schulmuseum Schwarzenburg



Die Zeit der Völkerwanderung

Erst 700 Jahre später, etwa 200 n. Chr. kommt es in unserer Region wieder zu einer Besiedelung, diesmal durch Germanen. Auch in Walddrehna lassen sich Germanische Spuren finden. Bei bauhistorischen Untersuchungen an der Dorfkirche in Walddrehna fielen Steine ungewöhnlicher Gestalt ins Auge, die im unteren Teil des Ostgiebels vermauert wurden. Bei diesen Steinen handelt es sich um sogenannte Schlackesteine die als Abfallprodukte bei der Herstellung von Eisen entstanden. Dabei wurde der eisenhaltige Raseneisenstein im sogenannten Rennofen verhüttet. Germanische Rennöfen wurden bei archäologischen Grabungen in der Nähe von Waltersdorf (bei Luckau) gefunden. Im Gebiet um Walddrehna lassen sich vereinzelt weitere Schlackesteine findet, was auf eine germanische Eisenverhüttung im Ort hinweist. Die hier ansässigen Germanen zogen während der großen Völkerwanderung in das Gebiet des heutigen Thüringens ab. Das freigewordene Gebiet östlich der Elbe wurde von slawischen Stämmen besetzt. Im Gebiet zwischen dem Niederlausitzer Landrücken und dem Spreewald lebte einer der größten slawischen Stämme, die Lusizer. Nach diesem Stamm wurde nach der deutschen Eroberung im 10. Jahrhundert die neue Mark Lausitz benannt.

 

 

 

Schlackestein germanischer Eisenverhüttung in der Nähe des "Perlsgrund"